Inkontinenz hat viele Ursachen, beispielsweise eine Nervenstörung oder eine Operation. Manche Menschen gehen aus Scham nicht zu ihrem Arzt und versuchen, sich selbst zu helfen. Dabei kann es manches Mal gelingen, durch bestimmte Maßnahmen wie beispielsweise Beckenbodengymnastik eine Linderung oder Heilung herbeizuführen. Bis es so weit ist, benötigen die Patienten jedoch wirksame Inkontinenzprodukte.
Wird auch nur ein Tropfen Harn verloren, spricht der Fachmann bereits von Inkontinenz. Weiterhin gibt es eine Stuhlinkontinenz sowie, sofern beides vorkommt, eine Doppelinkontinenz. Die Einteilung richtet sich nach dem Schweregrad, und so werden entsprechend Produkte für die leichte, mittlere und schwere Inkontinenz angeboten. Mit diesen modernen Hilfen ist es durchaus möglich, ein aktives Leben mit sozialen Kontakten zu führen. Wer mobil genug ist, sollte auf keinen Fall nur zu Hause bleiben.
Geeignete Einlagen und Wäsche
Die einfachste Form dieser Hilfen sind einfache Einlagen für die leichte bis mittlere Inkontinenz. Sie werden mit ihren Klebebändern in der Unterwäsche befestigt und nach Bedarf gewechselt. Es ist ratsam, eher enge Unterwäsche zu tragen, damit die Einlagen ihre Aufgabe erfüllen können. Es gibt speziell für Herren Einlagen, die an die Anatomie angepasst sind. Weiterhin bieten sich bei mittelschwerer bis schwerer Inkontinenz anatomische Vorlagen an, die größer, dicker und damit saugfähiger sind als die kleineren Einlagen. Hier ist eng anliegende Wäsche besonders wichtig.
Wer möchte, zieht nicht seine eigene Unterwäsche an, sondern nutzt Netzhosen, die eng anliegen und die Einlagen sicher an Ort und Stelle halten. Sie können gewaschen und daher oft verwendet werden. Auch gibt es spezielle Inkontinenzwäsche, die im Aussehen der normalen Wäsche gleicht und die ebenfalls waschbar sind. Beispielsweise bieten sich Boxershorts für Herren mit Saugfunktion an, die bei einer sehr leichten Inkontinenz zuverlässig eine gewisse Menge Urin aufnehmen können. Einmalslips (Windelhosen) und -pants stehen ebenfalls zur Auswahl. Zusätzlich stehen sogar Badehosen und Badeanzüge für Patienten mit leichter Inkontinenz zur Auswahl. Die Gewebe sind wasserundurchlässig, sodass der Besuch eines Schwimmbads mit gutem Gewissen in Angriff genommen werden kann.
Katheter und Urinbeutel
Inkontinenzprodukte gibt es für bettlägerige und mobile Personen. Bekannt sind aus dem Krankenhaus beispielsweise Einmal- und Dauerkatheter und die daran angehängten Auffangtaschen (Betttaschen). Doch mit einem Dauerkatheter kann man auch unterwegs sein. Dafür gibt es spezielle Beintaschen, die unter der Kleidung getragen werden, übrigens auch für Rollstuhlpatienten. Sie sind alle aus hautfreundlichem Material. Wer nur ab und zu einen Katheter braucht, ist eventuell mit einem Urinalkondom gut beraten. Dabei wird der Harn über ein Kondom mit Schlauch in den Beutel geleitet.
Nachts sicher schlafen
Inkontinenz ist gerade in der Nacht ein ungeliebtes Thema. Tagsüber behilft man sich mit der passenden Wäsche und den Einlagen oder speziellen Hosen, doch in der Nacht brauchen die Patienten zusätzliche Maßnahmen. Es gibt spezielle Inkontinenz-Unterlagen beziehungsweise – auflagen für das Bett, die keine Flüssigkeit durchlassen und die Matratze schonen. Weiterhin wird die Bettwäsche mit Spezialmaterialien bezogen, damit sie nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Dieser Bezug kann abgewaschen und mit Desinfektionsmittel besprüht werden. Als Alternative bietet sich eine besondere Bettdecke an, die bis zu 95 Grad waschbar ist. Wer möchte, kauft sich dazu das passende Kopfkissen. Diese Inkontinenzprodukte sorgen für jeden Fall vor.
Fazit
Gerade für Menschen, die vorher sehr aktiv waren, stellt die Inkontinenz plötzlich eine Umstellung und eine Einschränkung dar und sie bleiben daher oft zu Hause. Mit den richtigen Inkontinenzprodukten sollte jedoch die aktive Teilnahme am Leben gesichert sein. Der Gang zum Arzt ist zudem unerlässlich, denn mit dessen Hilfe lassen sich Blasen- und Stuhlschwäche eventuell vollständig beheben.